Dysarthrie
Veröffentlicht am 31. März 2018 | Neurologische Sprech- und SprachstörungenDefinition
Dysarthrie ist eine neurogene Sprechstörung. Dabei sind die Steuerung und die Ausführung von Sprechbewegungen betroffen. Dies bedeutet, dass Sprechmotorik, Sprechmelodie, Sprechrhythmus, Stimme und Atmung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sind.
Folgen
Die Dysarthrie kann sich unterschiedlich auswirken, z.B.:
- Sprechatmung: verkürzte Ausatemdauer, Sprechen auf Restluft
- Stimmklang: heiser, behaucht, rau, gepresst, veränderte Tonhöhe
- Aussprache: undeutlich, verwaschen
- Nasalität: nasaler Klang
- Sprechrhythmus: verlangsamt, abgehackt, Pausen, schnell
- Sprechmelodie: reduziert, monoton
Therapie
Je nach Symptom und Pathomechanismus gibt es unterschiedliche Therapiebereiche (z.B. Haltung, Atmung, Stimme, Sprechtempo, Artikulation). Ist jedoch die Verständlichkeit stark eingeschränkt, dass eine Kommunikation nicht zielführend möglich ist, ist auch hier der Einsatz von Möglichkeiten der UK indiziert.
Je nach motorischer Komponente muss eine geeignete Ansteuerung gesucht werden.
Exemplarische Hilfen zum Einsatz bei Dysarthrie
- Stimmverstärker
- Buchstabentafel
- Tafel mit häufig benötigten Aussagen
- Schriftbasierte Sprachausgabegeräte (z.B. Lightwriter, Allora), ggf. Anpassung der Auslösezeit, Fingerführung
- Tabletbasierte Geräte mit schriftbasierter Sprachausgabeapp (z.B. Predictable Deutsch, Proloquo4Text, Assistive Chat German, Abilipad), ggf. Anpassung der Auslösezeit, mit Fingerführung
- Komplexe Geräte mit individueller Ansteuerung (z.B. Fingerführung, Druckintensität, Auslösezeit, Scanning, Kopfmaus, Augensteuerung, …)
- Natürlich können auch Symbolbasierte oder Bildbasierte Kommunikationsoberflächen eingesetzt werden, dies richtet sich nach den linguistischen und kognitiven Fähigkeiten