Faktoren für den erfolgreichen Einsatz von UK

Egal für welche Art der UK die Entscheidung fällt - damit Alternativen zur Kommunikation eingesetzt und angenommen werden, müssen einige Punkte beachtet werden:

Gemeinsame Auswahl der „Hilfe“ mit Betroffenen und Umfeld

Ist der/die Betroffene bei der Auswahl der „Hilfe“ aktiv beteiligt, ist die Akzeptanz der alternativen Kommunikationsstrategie gegeben. Eine Unterstützung der Angehörigen ist wichtig, um den Betroffenen/die Betroffene zu stärken. Häufig besteht der Wunsch nach vollständiger funktioneller Wiederherstellung der kommunikativen Fähigkeiten. Dies muss in Gesprächen erörtert und relativiert werden. Häufige ist eine eingeschränkte Akzeptanz externer (elektronischer) Kommunikationshilfen zu sehen. Dies liegt teilweise in der Meinung begründet, dass das benutzen von UK-Hilfsmitteln die Wiederherstellung des „normalen Sprechens“ verhindere (Hux 2001).

„Handlichkeit“ der Hilfe

Das betrifft sowohl den Inhalt als auch die Bedienbarkeit der Hilfe. Aufbau des Vokabulars, Auffindbarkeit von Items, intuitive Bedienbarkeit, Foto und Videofunktion, Sprachausgabe bzw. Audiobotschaften, Aussehen und Abmessung sind einige Aspekte, die hier eine Rolle spielen.

Individualisierung von UK-Hilfsmitteln

Die speziellen Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten müssen berücksichtigt und die sprachlichen Ressourcen und die kommunikativen Stärken beachtet werden. Es reicht nicht aus, die Betroffenen mit einem Hilfsmittel zu versorgen. Erst die Auseinandersetzung damit und die Erarbeitung führen zum Erfolg. Es muss immer therapeutisch begleitet werden. Dabei müssen die Kommunikationshilfen zusammen mit dem Betroffenen und/oder seinen Angehörigen personalisiert und aktualisiert werden. Dies ist ein ständiger Prozess und orientiert sich an den aktuellen Gegebenheiten. Die Relevanz und die Aktualität der Inhalte sind maßgeblich für den Betroffenen, um das ausdrücken zu können, was ihn beschäftigt.

Training der Pragmatik

Um die Kommunikation und damit die Aktivitäten und Teilhabe zu stärken, muss Bestandteil der Therapie das Training der Pragmatik sein. Durch Rollenspiele, wechselnde Gesprächspartner und in vivo-Training sollen die erlernten Fähigkeiten generalisiert und das Vertrauen in die eigene Kommunikation gestärkt werden.

Flexibler Wechsel

Ebenso sollte das Augenmerk auf dem flexiblen Gebrauch von Kommunikationsstrategien (alles ist erlaubt) liegen: Der Betroffene sollte zwischen den Strategien flexibel wechseln können, abhängig davon, was ihn am schnellsten bzw. am effektivsten zum Ziel bringt.

Einbezug von Angehörigen

Häufig begeben sich Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen in eine „Antworter-Rolle“, d.h. sie interagieren nur wenn sie angesprochen werden.

Berücksichtigung von Fortschritten

Ändern sich die kommunikativen Fähigkeiten, muss die Art und Weise der Unterstützung angepasst werden.