Hilfsmittelversorgung

Wie werden Hilfsmittel finanziert? Wie komme ich zu einem Hilfsmittel?

In Deutschland sind Kommunikationshilfen im Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen inbegriffen. In der Produktgruppe 16 des Hilfsmittelverzeichnisses finden sich die verschiedenen Kommunikationshilfen wider.

Folgende Schritte haben sich bei einer Hilfsmittelversorgung im Bereich UK bewährt:

  1. Kontaktaufnahme zu einer Klinik, Fachpraxis und/oder Beratungsstelle für UK
  2. Anamnese und Diagnostik: zu Beginn steht ein Anamnesegespräch, um herauszufinden, wie bisher kommuniziert wird, welche Kommunikationspartner/-innen es gibt, wo es zu Schwierigkeiten in der Kommunikation kommt und welche Ziele erreicht werden sollen. Es folgt eine Diagnostikphase, um Ressourcen und Kommunikationsfähigkeiten des Klienten/der Klientin zu untersuchen.
  3. Erprobung Kommunikationsalternativen
  4. Anschließend werden infrage kommende körpereigene und/oder körperfremde Möglichkeiten erprobt und erörtert.
  5. Ggf. kann ein Erprobungstermin mit einer Hilfsmittelfirma gemacht werden. So können diverse infrage kommende Geräte und auch Ansteuerungen ausprobiert werden.
  6. Stellungnahme und Verordnung vom Arzt: für die Beantragung des Hilfsmittels werden eine Stellungnahme der Therapeuten/Therapeutinnen und eine ärztliche Verordnung benötigt.
  7. Beantragung der Kostenübernahme bei der Krankenkasse: die Verordnung und Stellungnahme werden mit einem Kostenvoranschlag an die Krankenkasse zur Beantragung der Kostenübernahme geschickt.
  8. Genehmigung/Ablehnung: die Kasse entscheidet, ggf. unter Hinzuziehung des medizinischen Dienstes, über die Bewilligung der Beantragung. Dabei gelten bestimmte Fristen. Im Falle einer Ablehnung kann Widerspruch eingelegt werden.
  9. Persönliche Einweisung: bei der Auslieferung eines komplexeren Gerätes steht Ihnen eine persönliche Einweisung zu, in der die Bedienung und Inhalte des Gerätes erklärt werden.
  10. Therapie: während der Therapie ist es sehr wichtig, dass auch die kommunikative Lebensumwelt der Patienten/Patintinnen berücksichtigt und das Umfeld didaktisch und in der Handhabung des Hilfsmittels angeleitet wird. Die Begleitung der Klienten/Klientinnen in diversen Alltagssituationen ist wichtig, um die Kommunikation in gezielten Situationen zu unterstützten und zu modellieren. Häufig muss Vokabular angepasst oder organisiert werden. Hausbesuche bzw. Besuche in der Schule, Kindergarten, Werkstatt, … gehören zur Therapie dazu. Außerdem empfiehlt es sich „runde Tische“ zu organisieren, um alle Beteiligten bzgl. Ziel und Vorgehen zu koordinieren.