Rund um UK

Ein paar grundlegende Aspekte der UK

Was ist UK?

UK ist die Abkürzung für „Unterstütze Kommunikation“. UK umfasst alle technischen, pädagogischen und therapeutischen Hilfen, die Personen ohne oder mit erheblich eingeschränkter Lautsprache zur Verständigung und zur Verbesserung ihrer kommunikativen Möglichkeiten angeboten werden (Wilken 2002).

Wer profitiert von UK?

Kommunikation ist ein Grundbedürfnis. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, Sprache zu verstehen oder sich sprachlich auszudrücken. Ist diese Fähigkeit eingeschränkt, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Kommunikation zu unterstützen oder zu ersetzen. Dabei ist der Personenkreis, der von UK profitieren kann sehr verschieden.

Nach Tetzchner und Martinsen (2000) werden drei Gruppen unterschieden:

  • Personen, die Lautsprache gut verstehen, sich jedoch nicht ausreichend ausdrücken können (UK als expressives Hilfsmittel)
  • Personen, die Unterstützung beim Lautspracherwerb / Wiedererwerb der Lautsprache benötigen bzw. deren lautsprachlichen Fähigkeiten nur dann verständlich sind, wenn sie über ein zusätzliches Hilfsmittel verfügen (UK als Unterstützung für die Lautsprache)
  • Personen, für die Lautsprache als Medium zu komplex ist und die eine Alternative benötigen (UK als Ersatzsprache)

Diese Zielgruppen umfassen Menschen mit:

  • angeborenen Beeinträchtigungen (z.B. Bewegungsstörungen aufgrund frühkindlicher Hirnschädigung, Autismus-Spektrum-Störungen, kognitiven Einschränkungen…)
  • erworbenen Schädigungen (z.B. nach Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfällen, Querschnitt, Tumorerkrankungen…)
  • fortschreitender Erkrankung (Muskeldystrophie, Amyotrophe Lateralsklerose, Parkinson, Demenz, Multiple Sklerose…)
  • vorübergehend eingeschränkten sprachlichen Möglichkeiten (Beatmung, Entzündungen, Lähmungen, Operationen…)

Welche „Arten“ von UK werden unterschieden?

Unterschieden wird zwischen körpereigenen und -fremden Kommunikationsmitteln. Die Art der UK und ggf. die Ansteuerung der Geräte orientiert sich an den motorischen und kognitiven Fähigkeiten des Nutzers.

Zu den körpereigenen Kommunikationsmitteln gehören u.a.:

  • Atmung, Körperhaltung, Muskeltonus
  • Zeige- und Blickbewegungen
  • Lautäußerungen, Vokalisationen, Mimik und Gestik
  • Gebärden
  • individuelle Systeme (z.B. in die Luft schreiben, kodierte Laute klopfen)

Zu den köperfremden Kommunikationsmittel zählen:

  • nicht-elektronische Hilfen (Gegenstände, Fotos, Zeichnungen, Symbole, Schrift, Kommunikationsbücher/-tafeln, Wort/Bildkarten, …)
  • elektronische Hilfen
  • einfache/statische Hilfen: z.B. sprechende Tasten, Geräte mit statischer Oberfläche
  • komplexe/dynamische Hilfen: z.B. Kommunikationsgeräte mit Kommunikationsstrategie und komplexeren Oberflächen
  • Hilfsmittel zur Umfeldsteuerung